Mein Lied. My song. Benim şarkım. Moja piosenka

Projektauftrag der Philharmonie Essen im Rahmen ihres Education-Programms „Expedition Klassik“. Abschlusskonzert am 29.6.2012 im Alfried-Krupp-Saal der Essener Philharmonie.

Kinder begegnen Senioren. Migranten begegnen Alteingesessenen. Alltagsmusik begegnet philharmonischer Kultur. Im Mittelpunkt all dieser Begegnungen stehen biographisch verankerte „Lebenslieder“ und ihre ganz persönlichen Geschichten.

Musikgeschmäcker sind verschieden. Aber eines haben Junge und Alte, „In-“ und „Ausländer“ gemeinsam: Für viele Menschen gibt es ein Lied, das ganz besonders mit der eigenen Lebensgeschichte verbunden ist. Mit Erinnerungen und Anklängen an eine vergangene Zeit, ein besonderes Erlebnis, eine verlorengegangene oder neu eroberte Heimat. Unser Konzert erzählt solche Geschichten – und ist deshalb ein Familienkonzert im allerbesten Sinn: Ein Abend von, mit und für Jugendliche und Senioren, Kinder und Erwachsene, die neugierig auf ihre Mitmenschen und deren Lieder sind.

 

 

Fotos Uwaga: K. Rade; Foto Alte Stimmen: Jane Dunker; Foto Schüler: Cem und Emilio (10 Jahre)

 

Feedback und Impressionen

Zuschauerpost

„Ich komme gerade aus der Philharmonie (...) und bin hin und weg. Berührend, witzig, schräg, schön. Mir sind die Tränen gelaufen.“

„Ich möchte mich bedanken für ein wunderbar verzauberndes Konzert gestern abend! Es waren wunderbare Musiker/innen und Sänger/innen auf der Bühne, es war ein absolut hochwertiger optischer und akustischer Genuss.“

„Was für eine tief berührende Aufführung in der Philharmonie - ich bin ehrlich fasziniert! Der Experimentalchor war jedenfalls so umwerfend und extrem berührend, dass es eine Unterlassungssünde war, am Eingang keine Taschentücher zu verteilen.“

„Ein wirklicher Gänsehautabend! Ein solcher Abend, wie der am vergangenen Freitag in Essen, das sind die wirklich großen Momente, die mein Dasein auf diesem Planeten unendlich bereichern.“

„Der Abend hat mich sehr berührt und aufgewühlt. Die Geschichten, die vorgelesen wurden und die vielen unerzählten Geschichten, die man erahnen konnte, wenn man aufmerksam zuhörte, gingen unter die Haut. Vielen Dank für den schönen Abend, wenn man das gesehen ung gehört hat wird einem nicht mehr bange vor dem Altwerden...“

„Um es kurz zu machen: ich war begeistert!!!!!!!!!! (...) Was für eine gute Idee, Hauptschüler mit der Befragung von älteren Menschen loszuschicken und aus deren Erzählungen einen spannenden Strauß von ‘Lebensliedern’ zu binden!“

 

 

Rückmeldungen von mitwirkenden Schülerinnen und Schülern

„Als wir auf die Bühne gegangen sind war ich ganz beruhigte weil ich wuste das meine Klasse hinter mir steht und ich war sehr froh das wir das geschaft haben und ich hate eine Währme in meinem Körper und das war mein schönstes erlebnes in der 4. Klasse passiert. Mein Vater war sehr begeistert und froh.“

„Ich fande das Konzert herzensvoll. Meine Mutter war so stoltz auf mich. Meine Mutter konnte einfach nichtz mehr sahgen.“

„Das war mein bester Abend.“

 

 

Rückmeldungen von beteiligten Lehrerinnen

„Die meisten meiner Kollegen erwarteten uns mit den Eltern am Bühneneingang: Strahlend, völlig begeistert, stolz auf „unsere“ Kinder. (...) Die Eltern unserer Schüler waren zum großen Teil fast sprachlos vor Begeisterung und unglaublich stolz auf ihr Kind, das so selbstbewusst auf dieser großen Bühne gesungen hatte.
Eine deutsche Mutter erzählte, dass ihr Mann, ein Araber, die Texte nicht verstanden hätte. Die Musik hätte er toll gefunden. Er habe sich jetzt überlegt, einen weiteren Deutschkurs zu belegen.
Der Mann einer jungen Kollegin weinte hemmungslos, als Mishkan sang. Meine Kollegin wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Er hatte noch nie geweint, seit sie ihn kannte (seit zehn Jahren!).

„Für einige meiner Schüler war der Freitag natürlich eine große Herausforderung, was die mehrstündige Disziplin betraf. Aber auch das muss man immer wieder üben und ihnen abverlangen. Es ist so wichtig,dass sie solche wunderbaren Erlebnisse bekommen, die von ihren Familien selbstständig nicht initiiert werden. So haben sie in ihrer Schulzeit Eindrücke gewonnen, die hoffentlich ihr weiteres Leben prägen.“

 

 

Rückmeldungen von mitwirkenden Choristen des Alte-Stimmen-Chores

Diese Mischung aus Schauspiel und Gesang, die Zusammenarbeit mit den Profis und den vielen Kindern … das war ein unvergessliches Erlebnis für mich!

„Auch finde ich die Mission wichtig, die diese Aufführung hatte: Alte Menschen zu aktivieren, anstatt sie verkümmern zu lassen. Alte Menschen erleben zu lassen, dass sie noch etwas können. Alte Menschen und die Jugend zusammen zu bringen. Der Jugend zu zeigen, dass sie keine Angst vor dem Altwerden haben muss.“

„Als langjährige Chorsängerin hätte ich nie gedacht, dass ich meine Stimme auf so ungewöhnliche Weise „klingen“ lassen könnte und vor allem noch einmal so etwas ganz Neues zu lernen.“

„Ein einmaliges Erlebnis für traditionell geprägte Chorsänger!“

„Ein Treffen, aus dem beide Generationen Zuversicht und Vertrauen geschöpft haben.“

 

 

 

Zum Programm und seiner Entstehung: Ankündigungstext

Die Schulklassen

Zur Vorbereitung auf dieses Konzert haben Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Nord und der Grundschule Nordviertel ein kleines Reportertraining absolviert und gelernt, wie man ein Interview führt. Anschließend haben sie die Bewohner eines Altenheims nach ihren Jugenderinnerungen befragt, haben sich von ihren Nachbarn, Eltern und Verwandten die Lieder ihrer Herkunftsländer und –kulturen vorsingen lassen oder sich gegenseitig ihre Lieblingslieder beigebracht. Unterstützt und begleitet wurden sie dabei von Bernhard König und der Kölner Fotokünstlerin Jane Dunker.

(Fotos außen: Jane Dunker. Foto Mitte: Abishag, 10 Jahre)

 

Der „Experimentalchor Alte Stimmen“

Parallel dazu haben sich die Sängerinnen und Sänger des Kölner „Experimentalchores für Alte Stimmen“ (Mindestalter: 70 Jahre) auf ein besonderes Abenteuer eingelassen: Lebensgeschichten einzelner Chormitglieder werden zum Ausgangspunkt neuer Kompositionen. Eine filmreife Idee – das fand jedenfalls die mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilmerin Irene Langemann. Zusammen mit ihrer Produktionsfirma Lichtfilm hat sie einen 90minütigen Dokumentarfilm gedreht, der den Kölner Experimentalchor bei seinen Vorbereitungen auf das Konzert in der Essener Philharmonie begleitet („Das Lied des Lebens“).

(Foto: Jane Dunker)

 

Hochkarätige Profimusiker

Unterstützt werden die Schüler und Senioren durch weitere Gastensembles und mehrere hochkarätige Profimusiker – darunter das furiose Crossover-Quartett „Uwaga!“, das mit diesem Konzert zugleich sein Debüt in der Essener Philharmonie gibt.

 


Die Mitwirkenden:

Uwaga!

Violine: Christoph König und Maurice Maurer
Akkordeon: Miroslaw Tybora
Kontrabass: Matthias Hacker

Experimentalchor Alte Stimmen

Konzeption und musikalische Leitung: Ortrud Kegel, Bernhard König und Alexandra Naumann
Co-Einstudierung: Brigitte Rauscher

Baglama-Ensemble Essen

Leitung: Necded Köksalan

Akkordeon-Ensemble der Musikschule Bochum

Leitung: Ute Völker
Konzeption: Ortrud Kegel

Klasse 4b der Grundschule Nordviertel

Lehrerin: Angela Offermann

Klasse 6d der Gesamtschule Nord

Lehrer: Wolfgang Pappe und Frauke Sudhölter

Künstlerische Gesamtleitung

Idee und Produktion: Barbara Volkwein
Fotografie: Jane Dunker
Moderation: Alexandra Naumann und Bernhard König
Musik und Regie: Bernhard König

Besonderen Dank an...

... Merja Dworczak, Verena Forster, Nikolaus Groß Altenwohn- und Pflegeheime GmbH, Irene Langemann, Sarah Pulm
sowie an alle Gesprächspartner, die uns ihre Lieder vorgesungen und ihre Geschichte erzählt haben.

 

 

(Foto: Jane Dunker.)

 

Produktion

Eine Produktion der Philharmonie Essen im Rahmen des Education-Programms „Expedition Klassik“, finanziert von der Peter-Ustinov-Stiftung.

Die Workshops „Biographische Liederwerstatt“ und die Fotoausstellung werden gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Der Experimentalchor "Alte Stimmen" ist ein Förderprojekt der Addy-von-Holtzbrinck-Stiftung Stuttgart.