Was haben Komponisten im Konzertsaal verloren? (2001)

Die Schule als kompositorisches Betätigungsfeld
In: Konzert – Klangkunst – Computer. Wandel der musikalischen Wirklichkeit (= Veröffentlichungen des Instituts für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt, Band 42) Schott Verlag Mainz, 2002 (ISBN 3-7957-1832-5)

Leseprobe

Von einer musikpädagogischen Fachzeitschrift gebeten, sich einige Gedanken zu „Musik und Schule“‘ zu machen, stellte Wolfgang Rihm 1991 die polemische Frage, was denn Kunst überhaupt in der Schule verloren habe. Auch zehn Jahre später hat diese Frage noch niemand abschließend beantwortet, doch es ist unübersehbar geworden, dass die Komponisten hierzulande scharenweise den Kontakt zur Schule und zu den Schülern suchen, und wer so intensiv sucht, der scheint ja etwas dort oder daran verloren zu haben, und sei’s sein Herz. (...) Doch am Ende könnte die entscheidende Frage ganz anders lauten: Nicht was hat die Kunst oder was haben die Komponisten im der Schule verloren?, sondern was haben die Komponisten eigentlich im Konzertsaal verloren?. Was nämlich haben sie verloren an Publikumsdialog, kritischer Rückmeldung, Bodenhaftung, Unmittelbarkeit, Selbstüberprüfung, Sinngebung. Was ist ihnen in mehreren Jahrzehnten subventionierten Konzertbetriebs abhanden gekommen, was sie nun in der Schule und anderswo wiederzufinden hoffen?

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