Eine umgekehrte Annäherung an die jüdischen Psalmen
15. November 1997, Kirche St. Hubertus (Köln) im Rahmen des 1. Ökumenischen Kirchenmusikfestivals.
Aaron Proujanski (Tenor), Katholischer Kirchenchor St. Hubertus, Evangelischer Kirchenchor Johanneskirche Brück, Christiane Wedel und Folker Klose (Sprecher), Burkhart Demberg (Moderation). Konzeption: Evi Butzer und Bernhard König.
Die Psalmen – ein christliches „Beutegut“? Eine Erkundung der gemeinsamen und widersprüchlichen Psalmentradition in Christentum und Judentum: Mit Lesungen und Gesängen wird daran erinnert, dass die Psalmen kein christliches “Eigentum“ sind, sondern zunächst einmal die ureigensten Gesänge und Gebete des Judentums. In traditionellen jüdischen Psalmgesängen, in Lesungen und Textcollagen auf hebräisch und deutsch, in alten Psalmkompositionen und neuen, experimentellen Vertonungen kann entdeckt werden, wie fremd uns diese scheinbar so vertrauten Texte in Wirklichkeit sind: Als heilige Gesänge einer fremden Religion und Kultur oder als vergessene Tradition eine reformierten Synagogalmusik im Deutschland des 19. Jahrhunderts.
Pressestimme
(...) Zu den originellsten Versuchen, nicht nur musikalisch, sondern auch theologisch neuen Zugang zum Psalter zu finden, zählt wohl das Projekt „Psalmspuren“ von E. Butzer und B. König, das sich anhand von Texten und Musik unterschiedlichster Herkunft mit der Frage auseinandersetzt, inwieweit die jüdischen Psalmen christliches „Beutegut“ geworden sind.