plug-in

Kinder machen Radio und entdecken Neue Musik
Büro für Konzertpädagogik in Zusammenarbeit mit WDR 3 („Papageno – Musik für Kinder“), Ensemble musikFabrik NRW, Landesmusikrat Nordrhein-Westfalen e.V. und dem Konzerthaus Dortmund.
Konzeption: Bernhard König. Durchführung: Kornelia Bittmann, Anke Eberwein, Bernhard König.

Der konzertpädagogische Grundgedanke von plug-in: Ohne jegliche Vorinformation werden Jugendliche mit einer für sie fremden und befremdlichen Musik konfrontiert. Anstatt dass sie vorab erklärende Hör- oder Verständnishilfen erhalten, schlüpfen sie in die Rolle von RadioreporterInnen, die eigenständig das Geschehen und die Hintergründe rund um ein Konzert recherchieren.

 

plug-in: Beschreibung des Pilot-Projektes 2002

Ohne inhaltliches Vorwissen, aber professionell ausgestattet mit Mikrophonen und Aufnahmegeräten des WDR besuchten achtzehn 10-13jährige Schülerinnen und Schüler im Frühjahr 2002 eine Aufführung von Mauricio Kagels Kammermusikzyklus Die Sücke der Windrose im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen. Noch vor Ort wurden der Komponist, das Publikum und mehrere Interpreten interviewt. Auf den Konzertbesuch folgte eine mehrwöchige Recherche- und Produktionsphase, an deren Ende sechs Hörfunk-Features standen, die von den Schülern selbst konzipiert und gestaltet wurden und im Rahmen der WDR-Wendung „Papageno“ gesendet wurden: Kleine Reportagen und Kurzhörspiele, die Motive aus Kagels musikalischem Denken aufgriffen und spielerisch weiterentwickelten.
Die beteiligten Schülerinnen und Schüler, die durchweg zur (in Sachen Musik durchaus „kritischen“) Altersgruppe der 11– 13jährigen zählten, investierten viel Freizeit in das Projekt und waren für seine gesamte Dauer mit großem Enthusiasmus an der Arbeit. Gegenüber der Kagelschen Musik überwog bis zum Schluss bei den meisten eine ausgesprochen kritische, teilweise ablehnende Haltung (die von unserer Seite bewusst nicht „zensiert“ wurde und sich denn auch im leicht satirischen Unterton einiger Radiobeiträge niederschlägt). Diese Grundskepsis gegenüber einer fremden musikalischen Ästhetik stand jedoch einer differenzierten und neugierigen Auseinandersetzung nicht im Wege.

Und hier gibt es ausführliche Informationen und einen Dokumentarfilm zu plug-in.