Maul&Trommel

Experimentalensemble der Diakonie Michaelshoven
Musikerinnen und Musiker: Ervin Aller, Karl-Heinz Brunkow, David Dombrowski, Björn Espe, Souad Saher, Galya Sebastian, Ralf Steffen, Bianca Ströter, Deborah Uhango. Organisation und Betreuung: Anne Geburtig. Musikalische Leitung: Bernhard König und Alexandra Naumann mit wechselnden Gast-Musikern.

 

Maul&Trommel ►Ensemble-Vita

 

Fotos: Andi Goral / report-K.de

 

 

Maul&Trommel►Pressestimmen

Die überschwängliche Begrüßung dürfte manche Konzertbesucher in der Erzengel-Michael-Kirche verblüffen. Ervin erzählt aufgeregt, dass er gleich auftritt: "Bobobobomm - dann ich!" Er gehört zum Ensemble "Maul&Trommel" der Diakonie Michaelshoven. Manche der zehn Mitwirkenden warten still in der ersten Bank, andere machen gestenreich dem Lampenfieber Luft. (...) Erstaunlich, wie hellwach manche „Maul&Trommel“-Akteure mit der Oboe oder mit der Tuba duettieren, wie sensibel sie Lautstärken und Gangarten aufnehmen oder selbst steuern. Welches Handicap auch immer den Alltag der Mitspieler bestimmen mag, ihre Musik wirkt unverhofft vital.

(Marianne Kierspel in: Kölner Stadt-Anzeiger vom 4. September 2008)

 

„musikFabrik trifft Maul&Trommel“ so der Titel eines famosen musikalischen Zusammenschlusses. Geistig Behinderte treffen Profimusiker und geben ein Konzert. Aber kein Konzert wie jedes Andere, nein ein Konzert das sich um die bekannte Melodie „My Bonnie ist over the ocean“ dreht und daraus einen exorbitant in vielen Ebenen aufgebauten collagierten modernen Klangkörper entwickelt. Dabei spielt die Empathie aller Musiker im Miteinander eine besondere Rolle, beide Seiten lassen sich zu 100 Prozent aufeinander und die Musik ein und schaffen die Form künstlerischer Spannung die das Normale vom Besonderen unterscheidbar macht. Das ist große Kunst. (...) Die Bühne wird eröffnet, Galia kommt auf die Bühne und singt ein rumänisches Straßenkinderlied das von Hoffnung spricht. Galia hat eine wunderbare Stimme und ihre Geschichte geht zu Herzen. Ihre Hoffnung ist es mit einer Familie zu leben. (...)„Hoffnung“ – der Titel der posthum uraufgeführten Komposition von Karlheinz Stockhausen stand Pate für die Themenwahl der gemeinsam Arbeit, schreiben die Veranstalter. Allerdings haben alle gemeinsam die Motive entwickelt, das Meer als Inbegriff der Sehnsucht, Königskinder und Reisende auf der Suche. (...)Auch David ist völlig begeistert bei der Sache, er spielt Percussions Instrumente und singt mit Begeisterung, reagiert auf ganz intensive und expressive Art auf Peter Veale´s Oboenspiel.

(report-k.de, Kölns Internet-Zeitung, 11.9.2008)

 

Maul&Trommel►Persönliche Statements

 

H.E., Konzertbesucherin:

für die großartige Aufführung mit den erwachsenen Behinderten aus Michaelshoven möchte ich mich, auch im Namen vieler, mit denen ich in der Pause darüber sprach, herzlich bedanken und Ihnen allen gratulieren. Meine von kleinmütigem pädagogischen Wohlwollen geprägte Erwartungshaltung wich (beschämt!) ganz rasch uneingeschränkter Begeisterung für die künstlerisch gelungene Aufführung. (...) Unsere Herzen flogen den Künstlern zu! Für mich erweist sich die Zivilisiertheit einer Gesellschaft daran, ob sie es Ihnen ermöglicht, so wertvolle Arbeit zu leisten. Hoffentlich haben wir noch öfter Gelegenheit, uns über Produktionen mit Behinderten zu freuen.

 

D.F., Konzertbesucher:

"Meine Frau und ich waren vor dem Stockhausen-Konzert am 31. August im WDR
begeistert von dem Überraschungsauftritt Ihrer Gruppe. Sie haben uns mit
viel Elan, großer Präzision und scheinbarer Leichtigkeit eine Aufführung
geschenkt, die sich vor dem anschließenden großen Programm sehr gut hören
und sehen lassen konnte."

 

Alexandra Naumann (Sängerin, Büro für Konzertpädagogik):

"Wasser wird erst lebendig durch die Hindernisse, die es umfließt. Es ist faszinierend für mich, musikalische Strudel, Wendungen und Bewegungen zusammen mit diesen Menschen zu erforschen, für die der Umgang mit Hindernissen das Alltagsgeschäft ist."

 

Peter Veale (Oboist, Ensemble musikFabrik):

Es erstaunt mich immer wieder, welche Ausdruckskraft diese Menschen haben. Besonders faszinierend für mich als Musiker: Ihre spontanen Reaktionen auf Musik, bei denen sehr stark ihre eigenen Gefühle zum Ausdruck kommen.

 

Melvyn Poore (Tubist, Ensemble musikFabrik):

Durch Kunst kann man sich näher kommen – sich selbst, dem eigenen Unterbewussten, und anderen, denen man mithilfe von unalltäglichen Aktivitäten Gelegenheit gibt, sich auszudrücken und sich selbst anders zu entdecken. Diese kommunikative Kraft erlebe ich besonders stark in unserer Arbeit mit Bewohnern der Diakonie Michaelshoven.