Mitmachsinfonie für Orchester, Sängerin, Schauspieler und Publikum
Kompositionsauftrag der Bochumer Symphoniker. Uraufführung: 11. April 2008, Audimax der Ruhruniversität Bochum. Alexandra Naumann (Gesang), Matthias Hecht (Schauspiel), Bochumer Symphoniker, Dirigent: Lancelot Fuhry
SCHAUSPIELER: Herrreinspaziert, hochverehrtes Publikum, meine Damen, meine Herren, liebe Kinder, seien Sie herzlich willkommen und freuen Sie sich mit uns auf einen staunenswerten, unvergesslichen, einmaligen Vormittag. Einen Vormittag, der wie im Fluge vergehen wird, denn wir präsentieren Ihnen heute... hier... auf dieser Bühne... (zur Sängerin): ja was denn eigentlich?
SÄNGERIN: Töne.
SCHAUSPIELER: Wie – Töne?
SÄNGERIN: Töne!
SCHAUSPIELER: Keine Elefanten?
SÄNGERIN: Nur Töne.
SCHAUSPIELER: Keine Seiltänzerinnen?
SÄNGERIN: (genervt Luft holen)
SCHAUSPIELER: (ernüchtert): Ach so. Ja. Nur Töne also.
... doch dann zeigt sich, dass man mit Tönen zum Glück ja doch eine ganze Menge anstellen kann. Das Publikum kann helfen, fliegende Geigenpizzikati einzufangen, einen verirrten Oboenton aus dem Sturm zu retten oder einer verwaisten Melodie zu einem Text zu verhelfen. Oder, wie es sich für eine richtige Sinfonie gehört: Einfach nur zuhören.